Das Sparbuch hat ausgesorgt. Mit Niedrigzinsen, teilweise sogar im negativen Bereich, lässt sich Geld nicht mehr vermehren. Selbst Banken zahlen auf ihre Einlagen bei der Europäischen Zentralbank (EZB) seit Jahren drauf und bekommen Geld im Gegenzug zinsfrei. Mit einer Inflationsrate von zwei Prozent im April 2021 im Vergleich zum Vorjahr verliert das Geld zusätzlich an Wert. Baut sich hier also eine riesige Blase auf, die irgendwann platzt? Und was bedeutet das für den Immobilienkauf?
Inflation wegen Niedrigzinsen?
Seit Jahren warnen Experten vor der „Inflationsgefahr“. Die expansive Geldpolitik, Niedrigzinsen und die üppigen Konjunkturprogramme im Zuge der Coronavirus-Pandemie lassen eine Geldschwemme befürchten, die die Preise in die Höhe treibt. Die Preise für Wohnimmobilien (Häuserpreisindex) gab das Statistische Bundesamt für das vierte Quartal 2020 sogar mit einem Plus voraussichtlich 8,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an – die größte Verteuerungsrate seit 2016. In Metropolen lag die Preissteigerung teilweise deutlich über zehn Prozent.
Doch nicht alles deutet auf eine Inflation hin. So beschwichtigte etwa Peter Bofinger im Gespräch mit Flossbach von Storch, dass die Ausweitung der Geldmenge M3 im Euroraum 2020 trotz allem mit rund zehn Prozent noch moderat ausgefallen sei: „2001 und 2007 haben wir sogar schon mal zweistellige Werte gesehen, ohne dass Inflation entstanden ist.“ In den USA liege dieser Wert noch um ein Vielfaches höher. Aufgrund verschiedener Faktoren – etwa Home Office, weniger Reisen, Digitalisierung und geringen Lohnsteigerung – rechne er „eher mit deflationären Tendenzen“. Andere Experten ergänzen, dass sich etwa durch Steuererhöhungen das Geld im Umlauf reduzieren ließe.
Banken erheben Verwahrentgelt wegen Niedrigzinsen
Die aktuelle Niedrigzinsphase führt dazu, dass auch Banken zunehmend ein sogenanntes „Verwahrentgelt“ erheben. Nach einer Untersuchung von Biallo.de sind das rund 410 von 1300 Banken und Sparkassen im Privatbereich, im Geschäftsbereich noch mehr. Die meisten bieten jedoch einen gewissen Freibetrag.
In einem Beitrag für das Capital-Magazin merkten die ifo-Ökonomen Clemens Fuest und Timo Wollmershäuser an, dass die „lockere Geldpolitik“ die Inflation nicht beschleunigt habe und es Gründe für die Risiken gebe. Nur bei einem wirtschaftlichen Abschwung habe die EZB nun nicht mehr die Möglichkeit, die Konjunktiv über weitere Zinssenkungen anzukurbeln. Das könnte zu Preisblasen an den Finanzmärkten führen.
Mit Aktien, ETFs und Fonds gegen die Inflation
Mit Aktien oder Fonds investiert man sein Geld direkt oder indirekt in Unternehmen. Ein großer Vorteil von dem Erwerb von Unternehmensanteilen ist, dass diese als Sachwerte eingeordnet werden. Der Wert von Produktionsanlagen, Maschinen, Unternehmensgebäude, Kundenstamm usw. entwickelt sich parallel zur Inflation. Über höhere Kurse und steigende Dividenden partizipieren Aktionäre also auch bei einer steigenden Inflation. Wir empfehlen deshalb unseren Mandanten ein gut strukturiertes Anlageportfolio und ggf. auch eine Anlage in Immobilien. Denn Aktien, Fonds und Immobilien sind inflationsgeschützt.
Wie sich die Baufinanzierung dennoch lohnt
Ein Immobilienkauf kann sich trotz – und gerade wegen – der Niedrigzinsen lohnen: Niedrige Zinsen bei der Baufinanzierung deutlich unter der Inflationsrate gleichen die verteuerten Baukosten zumindest teilweise aus. Als langfristiges Investment und insbesondere zur Eigennutzung kann sich der Hauskauf auch unabhängig von den künftigen Entwicklungen lohnen. Dennoch müssen ein gewisses Grundkapital vorhanden und eine langfristige finanzielle Sicherheit gewährleistet sein.
Immobilienblase: Diese Risiken sollten Sie beim Immobilienkauf kennen
Wir unterstützen Sie in allen Fällen und helfen Ihnen gerne bei der Entscheidungsfindung. Gemeinsam wägen wir die verschiedenen Faktoren mit Ihnen ab und vergleichen für die Immobilienfinanzierung die Angebote von bis zu 230 Banken. Damit optimieren wir Ihren Zinsaufwand und ermöglichen Ihnen flexible Bedingungen bei der Kreditrückzahlung.
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