Wenn es um die Vermittlung von Wissen rund Finanzen, Aktien und Steuern geht sehen die meisten die Schulen in der Pflicht. Diese kommen aber diesem Auftrage in keinster Weise nach. Auch das grundsätzliche Interesse an Finanzthemen bei Kindern und Jugendlichen ist besorgniserregend gering ausgeprägt. Hier stehen Eltern in der Pflicht!
Laut der Jugendstudie 2021 des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) wissen 44% der 14- bis 24-Jährigen nicht was mit dem Begriff „Inflationsrate“ gemeint ist. Mehr als zwei Drittel (68 %) haben auch keine oder eine falsche Vorstellung davon, wofür die Europäische Zentralbank (EZB) eigentlich zuständig ist. Nur 41 % der 14- bis 24-Jährigen geben an zu wissen, was Investmentfonds sind – aber nur 28 % können wirklich richtig erklären, was ein Investmentfonds ist.
Das sind erschreckende Zahlen, wenn man bedenkt, dass unsere Kinder zwar die Flächeninhalte von sämtlichen geometrischen Formen berechnen können, aber nicht den Geldwertverlust ihrer Ersparnisse. Aufgrund dieser fehlenden Lehrinhalte in den Schulen sind umso mehr die Eltern in der Pflicht diese Wissenlücken zu schließen. Aber wie? Wir geben ein paar Anregungen.
Unseren Kindern sollte stets frühzeitig der richtige Umgang mit Geld beigebracht werden, um sie stark zu machen gegen die Verlockungen der Konsumgesellschaft. Denn nur, wer sich bewusst ist, was Dinge kosten, was Inflation ist und wie viel Arbeit geleistet werden muss, um sich etwas leisten zu können, wird sein Geld mit Bedacht ausgeben.
Bei der „Finanzerziehung“ geht es also nicht nur um die Vermittlung von Finanzwissen, sondern vielmehr auch um das Lehren von Selbstdisziplin, Voraussicht und soziale Mitverantwortung, also die Bereitschaft, das eigene Geld in einem gewissen Maße auch mal für andere auszugeben.
Finanzbewusste Eltern sind gute Vorbilder
Eltern sind in allen Sachen für Ihre Kinder Vorbilder. Deshalb ist es wichtig, dass Finanzthemen auch mit Kindern besprochen werden. Auch sollte das Kind an den Eltern sehen, dass diese selbst sparsam sind und sich nicht alle Jahre ein neues Handy kaufen oder ständig einen „Coffee to go“.
Investmentdepot gemeinsam für und mit den Kindern eröffnen
Ich empfehle jeden Eltern ein Fondsdepot für Ihr Kind zu eröffnen. Sparbücher oder klassische Ausbildungsversicherungen sind Geldvernichtung und dazu finanziell gesehen auch total langweilig. Für Kleinkinder dient das Fondsdepot nur zum Sparen, sobald das Kind aber mit einem gewissen Alter Interesse an der Thematik zeigt, kann man das Fondsdepot auch für eine praktische Erklärung nutzen und ggf. Gewinne am Ende des Jahres mit dem Kind neu anlegen oder auch für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Äußert das Kind ein Interesse an Gaming oder Klimaschutz. Ergänzen Sie das Portfolio doch um einen spezialisierten Fonds in die Gamingindustrie oder einen nachhaltigen Klimafonds.
Verantwortung für eigene Finanzen übergeben
Sobald unsere Kinder das 18. Lebensjahr erreichen sollten Sie auch ihre eigenen Finanzen in den Griff nehmen. Eltern sollten sich hier Zeit nehmen alles zu erklären und unterstützend zur Seite stehen. Oft erlebe ich aber, dass erwachsene Leute zu mir kommen und sagen … „Ich habe da noch etwas bei meiner Mutti rumliegen“. Keiner weiß genau was es ist. Keiner weiß ob es sinnvoll ist. Wissen tun wir nur, dass es Mutti bezahlt. Hier wurde nie ein Interesse an Finanzen geweckt und stets die Verantwortung für Finanzen den eigenen Kindern vorenthalten. Wecken Sie das Interesse bei ihren Kindern frühzeitig!
Nicht jeder Wunsch kann erfüllt werden
Kinder haben viele Wünsche – und diese übersteigen oft diese das Budget. In diesen Fällen ist es sinnvoll, erst einmal abzuwarten, ob es wirklich um einen Herzenswunsch geht, oder ob nächste Woche schon wieder ein neues Objekt der Begierde angesagt ist. Erklären Sie ihrem Kind, dass das Wunschobjekt sehr teuer ist und sie lange dafür arbeiten müssen. Involvieren Sie ihr Kind in den Prozess vom „Geld verdienen“. Erhöhen Sie einfach das Taschengeld, wenn ihnen ihr Kind oder ihre Kinder im Haushalt helfen. Wenn das Taschengeld für das Spielzeug dann ausreicht, wieso nicht. Ihr Kind weiß dann aber auch wie hart es für dieses Spielzeug gearbeitet hat und wird es dann auch dementsprechend behandeln.
Verlassen Sie sich nicht auf die Schule bei der finanziellen Bildung. Dieses wichtige Thema sollten Eltern ihren Kindern beibringen und auch richtig vorleben. Gerne geben wir weitere Tipps und Anregungen, wie Sie das finanzielle Interesse bei ihrem Kind wecken können.
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